8. April 2019

Zeit zu Handeln für mehr Energieeffizienz, für mehr Klimaschutz! (Call-to-Action 2019)

Gemeinsam mit dem Bündnis #effizienzwende appelliert der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) e.V. an alle politischen Akteure, endlich für mehr Energieeffizienz zu handeln.

Energieeffizienz und -einsparungen sind unverzichtbare Grundlagen einer sinnvollen Energie- und Klimapolitik. Die Steigerung der Energieeffizienz muss entsprechend zur Kernstrategie für die Umsetzung einer kostengünstigen, natur- und sozialverträglichen Energiewende werden.

Aber Deutschland versäumt es bislang, Energieeffizienz im nötigen Umfang zu steigern und damit den Energieverbrauch deutlich zu senken. Maßnahmenpakete wie das Nationale Aktionsprogramm Energieeffizienz (NAPE) können dabei bisher nur wenig Abhilfe schaffen.

Die zeichnenden Verbände empfehlen deshalb dringend:

  • Die geplante Energieeffizienzstrategie der Bundesregierung muss konkret benennen, wie bestehende Maßnahmen optimiert werden können und besonders, welche neuen Instrumente die Ziellücke bis 2030 und 2050 schließen.
  • Um den Zielpfad des Energiewende-Konzepts der Bundesregierung einzuhalten, muss die Orientierungsgröße gelten: mindestens 30 % mehr Energieeffizienz bis spätestens 2030 (ggü. 2008).
  • Die Energieeffizienz-Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang entwickelt werden, müssen in ausreichendem Umfang zur – im Klimaschutzplan 2050 festgelegten – Treibhausgasreduktion beitragen.
  • Das Klimaschutzgesetz muss den Paradigmenwechsel in der Energiewende in Richtung “Efficiency First” widerspiegeln und Energieeffizienz als Grundsatz verankern.
  • Um die Ziellücke zum 2020-Ziel so weit wie möglich zu schließen, ist die Umsetzung von Sofortmaßnahmen notwendig, die unmittelbare Energieeffizienz-Steigerungen bringen. Dazu zählen:
    • 1 Mio. individuelle Sanierungsfahrpläne bis 2022! Die Bundesregierung muss die Einführung und Umsetzung in der Breite fördern.
    • Die steuerliche Förderung für energetische Gebäudesanierungen muss endlich kommen.
  • Effizienzpotenziale in Unternehmen müssen durch eine beschleunigte Abschreibungen (AfA) und gezielte Förderprogramme für Hocheffizienzinvestitionen und innovative Technologien attraktiver gemacht werden.
  • Energieeffizienz muss aber auch darüber hinaus in allen relevanten Sektoren mitgedacht, mitdiskutiert und als Lösung mitberücksichtigt werden. Das gilt vor allem für die Sektoren Energie, Gebäude, Industrie und Verkehr.
  • Auch mit Blick auf Umweltschutz und Ressourcenschonung müssen Energieeffizienz gesteigert und damit Umweltauswirkungen in der Energieerzeugung reduziert werden.
  • Die sozialverträgliche Ausgestaltung der Energiewende muss durch flankierende Maßnahmen gewährleistet werden. Die erforderlichen Investitionen müssen fair verteilt und insbesondere Verbraucher mit geringem Einkommen mit sinnvollen Energiesparprogrammen unterstützt werden.
  • Zur Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in allen Sektoren und mit höchstem Qualitätsanspruch braucht es eine breite Fachkräfteoffensive.
  • Deutschland muss die Anforderung der EU-Governance-Verordnung und Energieeffizienz-Richtlinie umfänglich erfüllen, um Strafzahlungen zu vermeiden und seiner Vorbildrolle in Europa gerecht zu werden.

Nähere Informationen zum Bündnis #effizienzwende finden Sie HIER.